Wirtschaftsunterricht an ostbelgischen Schulen

Auf das echte Leben vorbereiten

Das Thema Wirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung im Unterricht. Aber wie kann es für Schüler so realitätsnah wie möglich gestaltet werden? Genau das zeigte am 4. März 2020 die rund dreistündige Veranstaltung „Wenn Schule auf das echte Leben vorbereitet – Der Wirtschaftsunterricht im Fokus“ im Ministerium in Eupen als Teil der Veranstaltungsreihe „Ostbelgien und Du“.

Von Anfang an stand fest: Heutzutage sind wirtschaftliche Kenntnisse im Berufsleben wichtig. Wie genau diese schon während der Schulzeit vermittelt werden können, erfuhren die Teilnehmer in zwei informativen Inputreferaten.

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Aus der Praxis für die Praxis

Zunächst stellte Marc Derwahl von der WFG Ostbelgien VoG das Projekt Wirtschaft macht Schule vor, das zum Schuljahr 2018/19 in Ostbelgien an den Start ging. Darüber können Lehrkräfte verschiedene praxisnahe Projekte für ihre Schüler buchen – beispielsweise Treffen mit Unternehmern oder Firmenbesuche. Das vielseitige Programm wird sehr gut angenommen. Im ersten Jahr gab es 38 Anfragen von 11 Schulen mit etwa 550 teilnehmenden Schülern. Aktuell liegen 49 Projektanfragen vor.

Ein zweites Referat von Marc Derwahl thematisierte das Angebot Wirtschaftsstandort Ostbelgien als Teil von „Wirtschaft macht Schule“. Hierbei handelt es sich um einen Vortrag, den die WFG Ostbelgien VoG in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Sekundarschüler anbietet. In einer Unterrichtseinheit lernen die teilnehmenden Schüler mehr über die in Ostbelgien beheimateten Unternehmen. Insbesondere Abiturienten wird so eine Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten in der Region aufgezeigt.

Erfahrungen aus dem Schulalltag

Zwar werden an vielen ostbelgischen Schulen Themen wie Wirtschaftswissenschaften, Berufliche Bildung, Arbeitslehre, Recht, etc. in den Lehrplan integriert. Doch oft stellt sich die Frage, wie diese noch praxisrelevanter vermittelt werden können. Dazu wurde im Anschluss an die Vorträge ein informeller Austausch organisiert, bei dem die Lehrer von ihren eigenen Erfahrungen aus dem Schulalltag berichtigen und Tipps und Tricks mit den Fachkollegen teilen und diskutieren konnten. 

Welches Unterrichtsmaterial gibt es?

Bei einem anschließenden Umtrunk bestand Gelegenheit, das eine oder andere Thema weiter zu vertiefen. An acht verschiedenen Ständen, darunter von ECOSOC, Union Wallonne des Entreprises (UWE), europe direct, Centre de didactique économique et sociale (CEDES) und Get-a-teacher konnten sich die Teilnehmer im Laufe der Veranstaltung mit Informations- und Anschauungsmaterial eindecken und sich mit Experten austauschen. Außerdem waren zwei Schulbuchverlage vor Ort, die ihre aktuellen Schulbücher und Software für die Bereiche Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft und Verwaltung, Wirtschaftsinformatik, Berufliche Bildung, Berufswahlvorbereitung, Arbeitslehre, Politik, Recht, Informatik, Handelskorrespondenz etc. vorstellten.

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