Flämische Bewegung

Als Reaktion auf die frankophone Vorherrschaft entstand ab 1840 die flämische Bewegung. Vor allem niederländischsprachige Schriftsteller trugen sie.

Die flämische Bewegung setzte sich für die flämische Sprache und Kultur ein. Sie kämpfte für die Überwindung der sozialen Nachteile ein, die die Flamen erleiden mussten.

Langsam errangen die Flamen mehr Gleichberechtigung: Nach und nach durfte die niederländische Sprache in der Justiz und in der Verwaltung verwendet werden. Ab 1883 war sie ebenfalls im Unterrichtswesen zugelassen. 1898 wurde das Niederländische, um Rechtstexte abzufassen, mit der französischen Sprache gleichgestellt. Nationale belgische Symbole (Briefmarken, Geldscheine...) wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts zweisprachig.

1893 wurde das Zensuswahlrecht (Wahlrecht entsprechend der gezahlten Steuern) durch ein Mehrheitswahlrecht ersetzt. Die Privilegien des französischsprachigen Großbürgertums verminderten sich, die flämische Sprachgruppe gewann an Einfluss in den politischen Instanzen des Landes.