Zahlen und Fakten für Europa und (Ost)Belgien

Wie misst man Digitalisierung? Wo steht man in Europa, Belgien oder der Deutschsprachigen Gemeinschaft? Studien und Publikation beantworten diese Fragen.

Bürgerdialog: „Digitale Teilhabe in Ostbelgien“ (2022)

Das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft organisierte die Bürgerversammlung zum Thema „Digitale Teilhabe in Ostbelgien! Wie kann die Politik gewährleisten, dass alle Ostbelgier Zugang zur digitalen Welt haben und sich in ihr zurechtfinden?“. In insgesamt fünf Treffen informierten sich die Teilnehmenden, tauschten dazu ihre Meinungen aus, sammelten Ideen für Lösungsansätze und arbeiteten schließlich Handlungsempfehlungen für die Politik aus:

  1. Digitalisierung als Pflichtfach in der Schulbildung und als Recht in der Erwachsenenbildung
  2. bewusster Umgang mit digitalen Medien
  3. digitale Kompetenz in der Wirtschaft
  4. die Sichtbarkeit der verfügbaren Angebote zum Erwerb digitaler Fähigkeiten
  5. Recht auf Internetzugang mit Wahlfreiheit zu analogen Dienstleistungen

Diese Informationen flossen in die Digitalstrategie Ostbelgiens ein.

Wirtschafts- und Sozialrat (WSR): Barometer der Digitalisierung in Ostbelgien: Digitale Ausstattung, Nutzung und Kompetenz der Bürger (2024)

Die digitalen Kompetenzen der Bürger zu entwickeln, um die sogenannte „digitale Kluft“ zu bekämpfen, stellt auch für Ostbelgien eine wichtige Herausforderung dar. Um passende Maßnahmen, Projekte und Handlungen zu entwickeln, bedarf es zunächst einer Diagnose. So können relevante Entscheidungen und Prioritäten gesetzt werden.

Zu diesem Zweck veröffentlicht die Agence du numérique 1 (AdN) der Wallonie alle zwei Jahre ein Barometer der Digitalisierung (baromètre de maturité numérique des citoyens wallons“. Dieses zeigt, wie die Bevölkerung in der Wallonie, sprich auch der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Technologien nutzt oder nicht. 2023 hat der WSR erstmalig mit der AdN zusammengearbeitet, um explizit Zahlen zur digitalen Kluft für die Deutschsprachige Gemeinschaft zu erheben.

Digital Roadmap Belgien: der belgische Fahrplan zur Digitalisierung bis 2030

Die Europäische Union hat die digitale Dekade mit klar definierten Zielen bis 2030 ausgerufen. Sie machen die EU in den Bereichen Fähigkeiten, Unternehmertum, Infrastruktur und Verwaltung konkurrenzfähig.

Dazu erstellt jedes Mitgliedland alle zwei Jahre eine sogenannte Roadmap als Fahrplan und messbares Überwachungsinstrument, inwiefern der Staat die Ziele erreicht hat. Dabei geht es auch darum, innerhalb des Landes im Bereich Digitalisierung besser zusammenzuarbeiten und von anderen EU- Ländern zu lernen.

Die nächste Roadmap erscheint 2025. Der Föderalstaat übernimmt die Federführung im Dialog mit allen Gemeinschaften

Europäische Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen

Die Erklärung aus dem Jahr 2022 steht für das Engagement der EU für einen sicheren und nachhaltigen digitalen Wandel, bei dem – im Einklang mit den Grundwerten und Grundrechten der EU – die Menschen im Mittelpunkt stehen. Sie ist in folgende sechs Kapitel aufgeteilt und ist Richtschnur für Politik und Unternehmen im Bereich der neuen Technologien:

  1. Die Menschen im Mittelpunkt des digitalen Wandels
  2. Solidarität und Inklusion
  • Konnektivität
  • Digitale allgemeine und berufliche Bildung und Kompetenzen
  • Faire und gerechte Arbeitsbedingungen
  • Digitale öffentliche Dienste
  1. Wahlfreiheit
  • Interaktion mit Algorithmen und Systemen der künstlichen Intelligenz
  • Ein faires digitales Umfeld
  1. Teilhabe im digitalen öffentlichen Raum
  2. Sicherheit, Schutz und Befähigung
  • Ein geschütztes und sicheres digitales Umfeld
  • Schutz der Privatsphäre und individuelle Kontrolle über Daten
  • Schutz und Befähigung von Kindern und Jugendlichen im digitalen Umfeld
  1. Nachhaltigkeit

Europas digitale Dekade: Ziele für 2030

Die EU hat das Jahrzehnt bis 2030 zur Digitalen Dekade ausgerufen und europäische Handlungsziele definiert. Dabei gibt der sogenannte Digitale Kompass vier Richtungen vor:

  1. eine digital qualifizierte Bevölkerung
  2. sichere und nachhaltige digitale Infrastrukturen
  3. digitale Transformation von Unternehmen
  4. Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen.

Auch die Digitalstrategie Ostbelgiens orientiert sich an diesen Europazielen.

DESI Index: Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft Europas

Er überwacht die allgemeine digitale Leistung Europas und verfolgt die Fortschritte der EU-Länder bei ihrer digitalen Wettbewerbsfähigkeit. Der Index fokussiert dabei vier Bereiche:

  1. Humankapital
  2. Digitale Infrastruktur
  3. Integration der digitalen Technologie
  4. Digitale öffentliche Dienste.