Nahezu 100% der Gebärmutterhalskrebserkrankungen in Belgien sind laut dem Hohen Gesundheitsrat (Fiche de vaccination CSS, 2017) auf Humane Papillomaviren zurückzuführen.
Nicht alle Papillome entwickeln sich zu Krebs. Oft vergehen Jahrzehnte, bevor nach einer Infektion Gebärmutterhalskrebs entsteht. Bei den meisten Frauen heilt die Infektion von allein wieder ab.
Wenn eine Person dauerhaft infiziert ist, besteht die Möglichkeit, dass daraus Krebs entsteht. Es ist noch unklar, warum sich bei der einen Frau Krebs bildet und bei der anderen nicht. Anders als bei Brustkrebs, spielt eine erbliche Veranlagung keine ausschlaggebende Rolle.
Bekannte Risikofaktoren sind:
- früher erster Geschlechtsverkehr
- häufig wechselnde Sexualpartner
- andere sexuell übertragbare Krankheiten
- Mehrlingsschwangerschaften
- benachteiligte sozioökonomische Bedingungen
- Rauchen
- verlängerte orale Empfängnisverhütung
- ein geschwächtes Immunsystem
Behandlung
Ein positiver HPV-Test nach einem Gebärmutterhalsabstrich bedeutet nicht, dass zwangsläufig eine Krebserkrankung vorliegt. Das Virus verschwindet in den meisten Fällen durch die natürliche Immunität, daher wartet der Gynäkologe mit einer Behandlung erstmal ab.
Wenn sich das Virus über Monate hinweg ausbreitet, behandelt der Frauenarzt den befallenen Bereich mit dem Laser. Wenn sich das Virus stark ausgebreitet hat, nimmt der Gynäkologe einen chirurgischen Eingriff vor: die Konisation. Dabei wird ein kegelförmiger Teil des Gebärmutterhalses entfernt. Diese Operation birgt das Risiko, Komplikationen während der Schwangerschaft oder Fehlgeburten hervorzurufen.
Wenn Krebs vorliegt, kann ein operativer Eingriff etwa die Entfernung der Gebärmutter (Hysterktomie) anstehen. Oder weitere Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und/oder Bestrahlungen können nötig sein.